Wenn Termine oder Bilder fehlen, liegt es daran, dass niemand sie mit dem neuen Schalter "meine Termine" (in blau) importiert hat. Erzählt dem Veranstalter davon. Schaut zum Vergleich auf der Facebook Seite nach oder importiert sie selbst.
Und was machen Sie tagsüber?
Nachdem wir letztes Jahr in Oberhausen das Palermo des Nordens entdeckt und Ihnen unser Ensemble auf Fotos präsentiert haben, die Urlaub, Wärme und Süden ausstrahlen, dabei aber allesamt in Oberhausen fotografiert worden sind, haben wir uns diesmal auf die Suche nach Berufen gemacht, die nachts oder frühmorgens ausgeübt werden. Jedes Ensemblemitglied hat sich einen Menschen gesucht, auf dessen Beruf es besonders neugierig war. So ist unsere Fotostrecke fast ein kleines Memory-Spiel geworden: Zu jedem Foto eines Ensemblemitglieds gibt es ein weiteres, das einen Menschen zeigt, der diesen Beruf tatsächlich ausübt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Finden der zusammengehörenden Pärchen!
Nicht nur, aber auch die Schließung der letzten Steinkohlezeche im Ruhrgebiet hat uns dazu bewogen, in der kommenden Spielzeit nach der Zukunft der Arbeit zu fragen. Denn der Abschied vom Steinkohlebergbau macht noch einmal unmissverständlich deutlich, was überall zu beobachten ist: Arbeit verändert sich radikal. „Menschen ähneln eher ihrer Zeit als ihren Vätern“, hat der französische Autor und Revolutionär Guy Debord mal gesagt. Heute verändert sich Arbeit vor allem durch die Digitalisierung so schnell wie noch nie. Beschleunigt sich dadurch auch die Entfremdung zwischen den Generationen? Gleich zwei Theaterstücke der nächsten Spielzeit beschäftigen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit diesen Fragen. Der „Tod eines Handlungsreisenden“ erzählt von Willy Loman, der aus marktwirtschaftlicher Sicht überflüssig wird und sich zusehends von der ihn umgebenden Welt entfremdet. Die gegenteilige Perspektive nimmt Gesine Schmidt mit „Snap Your Life – die stille Revolution der Digital Natives“ ein: Junge Oberhausener*innen beschäftigen sich lustvoll und neugierig mit den Konsequenzen der digitalen Massenkommunikation und damit auch mit deren Chancen für eine neue, ihre eigene Generation.
Gleichzeitig werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass es insgesamt weniger Arbeit für alle gibt. Wir werden dafür kämpfen müssen, dass diese und ihr Ertrag gerecht verteilt werden. Und wir werden den Begriff von Arbeit neu definieren müssen, vielleicht durch ein bedingungsloses Grundeinkommen, vielleicht durch die Anerkennung von z.B. Hausarbeit, Kinderbetreuung oder Pflege Angehöriger als Arbeit. Um das denkbar und möglich zu machen, bedarf es Austausch und Fantasie. Den Raum dafür möchte Demian Wohler in „Der Verein – Hobby als Widerstand“ zum Ende der Spielzeit anbieten, nachdem er sich zuvor ausgiebig auf die Suche gemacht hat nach der schöpferischen und die Welt verändernden Kraft von VereinsARBEIT. Denn, so sagt das Performance-Kollektiv Technocandy: „Wer keine Arbeit hat, werfe den ersten Stein“. In diesem leicht abgewandelten Bibelzitat steckt neben dem Kampf, von dem wir oben schon sprachen, vor allem die Frage danach, ob es Menschen ohne Arbeit überhaupt gibt. Hier schließt sich geradezu zwangsläufig die Frage an, ob wir uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen dürfen. Ihr geht Franziska Henschel in „Die Anmut der Vergeblichkeit“ nach. Gleich zwei Produktionen beschäftigen sich mit der mühsamen Arbeit des Steinkohleabbaus: Die deutsche Erstaufführung von Dominik Buschs „Das Recht des Stärkeren“ kommt wie ein Krimi daher. Es geht um die Arbeitsbedingungen und Unterdrückungsmechanismen, denen Bergleute in kolumbianischen Steinkohleminen ausgesetzt sind und welche Rolle die westliche Welt dabei spielt. Nora Abdel-Maksoud hat sich einen Namen gemacht als Verfasserin von intelligenten, schnellen Komödien. Für Oberhausen schreibt sie die Heldenrevue „FlediMan und die Jungs von der Zeche“ und stellt die hiesigen Helden der Halden in den Mittelpunkt.
Nach so viel Arbeit wird es dringend Zeit für ein Festival: Nicht ohne Stolz verkünden wir, dass das Theater Oberhausen in dieser Spielzeit WESTWIND ausrichten darf, das größte Festival für Kinder- und Jugendtheater in NRW! Freuen Sie sich auf die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen aus NRW und fünf internationale Gastspiele!
Und wo wir schon beim Feiern sind: Obwohl – oder gerade weil – wir wissen, dass nicht nur Theater machen, sondern auch Theater gucken durchaus Arbeit sein kann, freuen wir uns, Sie so oft wie möglich im Theater Oberhausen begrüßen zu dürfen und mit einem anschließenden, gemeinsamen Feierabendgetränk mit Ihnen anzustoßen: An die Arbeit? Auf die Arbeit! Prost!
Ihr Theater Oberhausen
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